Wie verhalte ich mich bei Stromausfall?
Ein Stromausfall stellt moderne Gesellschaften vor große Herausforderungen: Ohne elektrischen Strom sind die Städte und Metropolregionen schlagartig lahm gelegt, da fast jede Infrastruktur direkt oder indirekt von der Verfügbarkeit dieser Energie abhängt.
Besonders betroffen sind alle Bereiche, die zwingend auf die Verfügbarkeit von Strom angewiesen sind: Verkehrssysteme, Notfall- und Rettungswesen oder staatliche Behörden und Verwaltungen.
Deutschland bietet eine in Europa unübertroffen hohe Versorgungssicherheit. In den seltensten Fällen kommt es in Deutschland zum Stromausfall, so muss im Durchschnitt pro Jahr nur für 15 Minuten auf Strom verzichtet werden. Aber schon sehr kurze Ausfälle können heftige Auswirkungen auf andere Infrastrukturen, wie beispielsweise die IT- und Telekommunikation oder andere sensible elektronische Systeme haben; richtig problematisch wird es, wenn der Strom für viele Stunden oder gar Tage ausfällt.
Elektrischer Strom wird in Kraftwerken aus unterschiedlichen Energieträgern erzeugt und anschließend über die verschiedenen Netzebenen (Übertragungsnetz, Verteilernetz, Ortsnetz) bis hin zum Verbraucher verteilt. Die wichtigsten Komponenten der Stromversorgung werden über leittechnische Systeme gesteuert und überwacht. Die Ursachen für einen größeren Stromausfall sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Trotz aller Vorsorgemaßnahmen der Versorgungsbetriebe gibt es Situationen, in denn die Stromversorgung über Stunden oder sogar Tage unterbrochen werden kann. So können Anlagen des Stromnetzes beispielsweise nach Naturereignissen wie einem schwerem Sturm oder extremen Niederschlägen oder durch Tiefbauarbeiten oder Verkehrsunfällen beschädigt werden. Auch so genannte "Kaskadeneffekte", die Verkettung von bestimmten technischen und organisatorischen Umständen bergen die Gefahr, dass der gefürchtete "Blackout" eintritt.
Wären Sie auf einen Stromausfall gut vorbereitet?
Sie können einige Vorbereitungen treffen, um das Ausmaß der Beeinträchtigungen eines länger andauernden Stromausfalls in ihrem Privathaushalt zu reduzieren. Hier sollte man unterscheiden, welche Maßnahmen vor, während und nach einem Stromausfall hilfreich sein können.
VOR einem Stromausfall
Informationen:
Mit Hilfe eines batteriebetriebenen oder mit einer Handkurbelfunktion betriebenen Radios oder auch des Rundfunkgerätes im Auto bleiben Sie über Informationen des behördlichen Krisenstabes, der Feuerwehr und der Stromversorger auf dem Laufenden. Achten Sie bei einem netzunabhängigen Radiogerät auf einen ausreichenden Vorrat an passenden Ersatzbatterien. Wieder aufladbare Akkus sind nicht zu empfehlen, da sie zum Zeitpunkt des Stromausfalls aufgeladen sein müssten.
Informieren Sie sich bei Ihrer Gemeinde-/Stadtverwaltung auf welche Weise während eines längerfristigen Stromausfalls Informationen an die Bürger weitergegeben werden, welche Hilfsangebote vorgesehen sind und wo Sie bei Ausfall des Telefonnetzes eine Notfallmeldung absetzen können.
Brandschutz:
Stellen Sie Löschmittel an einem gut erreichbaren Ort bereit:
Licht:
Halten Sie bitte Folgendes an einem gut erreichbaren Ort bereit:
Wärme:
Bei einem Stromausfall ist mit einem Ausfall der meisten Heizungsanlagen zu rechnen. Somit sollten bestimmte Dinge griffbereit vorliegen:
Kochen:
Um bei einem längerfristigen Ausfall warme Mahlzeiten zubreiten zu können, sollten folgende Dinge zur Verfügung stehen:
Hinweis zu Notstromaggregaten:
Mit einem eigenen kleinen Notstromgerät können z. B. Wasserkocher, Kabellampe, Heizlüfter, usw. betrieben werden. Bedenken Sie jedoch den Standort des Stromaggregates. Aufgrund der giftigen Abgase des Verbrennungsmotors muss das Stromaggregat im Freien stehen. Für die Kabelführung offen gehaltene Türen oder Fenster können im Winter zum Auskühlen der Wohnung führen. Je nach Wohnsituation kann es durch Stromaggregate zu erheblichen Lärmbelästigungen kommen. Empfindliche elektronische Geräte wie z.B. Steuerungsanlagen und Computer können, je nach Ausführung des Stromaggregates, Schaden nehmen. Beim Anschluss eines eigenen Notstromaggregates an das Hausnetz ist äußerste Vorsicht geboten. Der Anschluss hierfür darf nur von einer Elektrofachkraft eingerichtet werden und muss gegebenenfalls vom Stromnetzbetreiber genehmigt werden.
WÄHREND eines Stromausfalls
Sofern das Telefon in Betrieb ist:
Erhöhtes Brandrisiko bei Stromausfall:
Stromschlaggefahr bei Hochwasser:
NACH einem Stromausfall
Vorsorge und Selbsthilfe - Informationen zum Stromausfall
Allgemeine Hinweise zum Thema „Stromausfall" finden Sie in der Broschüre "Für den Notfall vorgesorgt" des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), die über die Möglichkeiten privater Notfallvorsorge und das richtige Verhalten in Notsituationen informiert.
Weitere Informationen zur Vorsorge und Selbsthilfe bei Stromausfall gibt das BBK mit dem Faltblatt "Stromausfall - Vorsorge und Selbsthilfe":
Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe